Ductus omphaloentericus
Synonyme: Dottergang, Ductus vitellinus, Dottersackgang
Definition
Der Ductus omphaloentericus oder Dottergang ist eine embryonale Struktur, die den Dottersack mit dem Darmrohr des Embryos verbindet. Sie entsteht durch Abfaltung des Keimlings.
Embryologie
Der Dottergang setzt am Scheitel der Nabelschleife des Darmrohrs an. Sein Lumen ist zunächst weit, wird aber mit dem Wachstum des Embryos zunehmend verengt. Ab der sechsten Schwangerschaftswoche bildet sich der Dottergang wieder zurück und obliteriert.
Funktion
Über den Dottergang werden Nährstoffe aus dem Dottersack in das Darmrohr des Embryos transportiert. Darüber hinaus dient er dem Transport von Abfallprodukten des Stoffwechsels hin zum Dottersack. Ab etwa der zwölften Entwicklungswoche wird der Embryo schließlich über die Plazenta versorgt.
Klinik
In einem geringen Prozentsatz der Fälle (Häufigkeit ca. 2-4 %) bleibt ein kleiner Teil des Dottergangs bestehen und bildet eine blind endende Aussackung des Ileums, das so genannte Meckel-Divertikel. Sie kann Ursache einer Meckel-Divertikulitis werden.
Unterbleibt die Obliteration des Dottergangs, kann er über seine gesamte Länge offen bleiben und eine Verbindung vom Darm zum Bauchnabel bilden. Über diese Dottergangfistel kann Darminhalt am Nabel austreten.
Darüber hinaus können im Verlauf des Dottergangs Dottergangszysten auftreten.