Donut-Zeichen (Orbita)
Englisch: doughnut sign, donut sign
Definition
Das Donut-Zeichen ist ein radiologisches Zeichen, das in der CT oder MRT der Orbita vorkommen kann. Es bezeichnet das typische radiologische Erscheinungsbild eines Optikusscheidenmeningeoms: Der Tumor wächst ringförmig um den Sehnerv und ähnelt dadurch einem Donut.
Bildgebung
Das Zeichen tritt in der koronaren Schnittbildgebung auf (CT oder MRT mit Kontrastmittel). Typische Erscheinungsmerkmale sind:
- zentrale hypointense bzw. nicht-kontrastmittelaufnehmende Struktur (Nervus opticus)
- peripher um den Nerv ringförmige Kontrastmittelaufnahme (durch das Meningeom verdickte Optikusscheide)
Diese Konfiguration ergibt das Donut-ähnliche Bild mit kontrastmittelaufnehmendem Rand und zentraler Aussparung.
Das Donut-Zeichen ist die koronare Entsprechung des axial auftretenden Tram-Track-Zeichens. Beide Zeichen beruhen auf dem Prinzip, dass der Tumor den Sehnerv umgibt, ohne ihn selbst zu infiltrieren.
Differenzialdiagnosen
Weder das Donut- noch das Tram-Track-Zeichen sind pathognomonisch für das Optikusscheidenmeningeom. Andere Erkrankungen, die ein ähnliches Bild erzeugen können, sind:
- Demyelinisierende Optikusneuritis
- Sarkoidose
- Idiopathische orbitale Entzündung (IOE)
- Optische Perineuritis
- Perioptische Hämatome
- Erdheim-Chester-Erkrankung
- Leukämische Infiltration des Sehnervs
- Leptomeningeale Metastasen im Bereich des Sehnervs
Die Diagnosestellung erfordert immer die Berücksichtigung klinischer Befunde und weiterer radiologischer Merkmale.
Literatur
- Bell D, Sharma R, Doughnut sign (orbit). Reference article, Radiopaedia.org. https://doi.org/10.53347/rID-76728, zuletzt besucht 26.05.2025.
- Peyster et al: High-Resolution CT of the optic nerve. AJNR, 1983