Digoxigenin
Abkürzung: DIG
Englisch: digoxigenin
Definition
Bei Digoxigenin (DIG) handelt es sich um eine Form von Steroid bzw. Cardenolid, welches aus den Blättern des roten Fingerhutes Digitalis purpurea gewonnen wird.
Chemie
Digoxigenin (DIG) ist eine feste Substanz, die schlecht in Wasser löslich ist und ihren Schmelzpunkt bei 222 °C besitzt. Chemisch betrachtet handelt es sich um das Aglykon der als Herzglykosid verwendeten Substanz Digoxin.
Diogoxin
Digoxin wird als positiv inotrope (die Kontraktionskraft des Herzens steigernde) und negativ dromotrope (die Reizleitungsgeschwindigkeit am Herzen senkende) Substanz in der Therapie der Herzinsuffizienz eingesetzt.
Anwendung von Digoxigenin
- Anwendung in der Molekularbiologie zur Markierung von DNA- und RNA-Fragmenten
- bei der Markierung von RNA wird Digoxigenin in der Regel mit Uridintriphosphat (UTP) gekoppelt, da dies eine Spezifität für RNA-Moleküle besitzt
- Detektion erfolgt durch ein Anti-Digoxigenin-Antikörper, der zuvor mit einem Reporterenzym gekoppelt wurde. Dadurch kommt es zu einer Farbreaktion.
- eine Erkennung von Digoxigenin kann nur in Form von Hapten, also in gebundenem Zustand erfolgen. Daher eignet es sich besonders gut zur Sichtbarmachung von DNA und RNA im Rahmen eines Southern Blot oder eines Western Blot.
- des Weiteren wird Digoxigenin als Verankerung von DNA-Präparaten im Rahmen der Rasterkraftmikroskopie verwendet. Auch hierbei macht man sich die Bindung von Digoxigenin an ein spezifisches Anti-Digoxigenin-Antikörper zu Nutze.
Fachgebiete:
Biochemie, Gentechnik
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung