Dicker Tropfen
Englisch: thick drop
Definition
Der "dicke Tropfen" ist ein Untersuchungsverfahren zum schnellen Erregernachweis von lichtmikroskopisch sichtbaren Parasiten (beispielsweise Plasmodien oder Trypanosomen) im Blut. Alternativ kann ein Blutausstrich angefertigt werden.
Methode
- Ein Tropfen frisches Kapillarblut oder durch EDTA-Zusatz ungerinnbar gemachtes Blut wird auf die Mitte eines Objektträgers gegeben.
- Mit einem Glasstab wird die Blutprobe von zentral nach peripher verrührt, bis der Bluttropfen einen Durchmesser von ca. 15 mm hat ("5-Cent-Stück").
- Das Blut lässt man für mindestens 30 Minuten trocknen.
- Ohne vorherige Fixierung wird das Blut für weitere 30 bis 40 Minuten mit Giemsa-Lösung gefärbt.
- Das Färbemittel wird mit Wasser abgewaschen, jedoch nur vorsichtig, da das Material nur leicht auf dem Objektträger haftet. Deshalb sollte vorzugsweise Kapillarblut verwendet werden, das auf dem Objektträger gerinnt.
- Der Objektträger wird getrocknet.
- Unter dem Lichtmikroskop wird der Objektträger bei 100- bis 1.000-facher Vergrößerung auf Parasiten durchgemustert. Dabei ist das ganze Präparat durchzumustern.
Vorteile
Beim "dicken Tropfen" handelt es sich um eine Anreicherungsmethode; die Parasitendichte wird gegenüber dem konventionellen Blutausstrich um das 10- bis 20-fache erhöht, was die Erkennung der Parasiten unter dem Mikroskop erleichtert.
Nachteile
Die Durchmusterung von "Dicker-Tropfen-Präparaten" erfordert viel Erfahrung, da die Erythrozyten sich mehrfach überlagern.
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung