Dialysemembran
Synonym: Hämomembran
Definition
Dialysemembranen sind Membranen, die in der Nierenersatztherapie Anwendung finden, um Blut zu reinigen. Sie werden für die Hämofiltration genutzt und sind Bestandteil von Dialysatoren, die bei der Hämodialyse eingesetzt werden.
Aufbau
Semisynthetische Dialysemembranen bestehen aus dem Grundstoff Zellulose, an dem die freien Hydroxylgruppen der Glucose chemisch modifiziert sind. Diese Modifikation ist für die Biokompatibilität nötig und verhindert immunologische Reaktionen, die nach dem Kontakt des Bluts mit der Membran entstehen können. Heute werden vorwiegend synthetische Membranen aus Polyamid, Polysulfon, Polyethersulfon oder Polyacrylnitril eingesetzt.
Eigenschaften
Verschiedene Eigenschaften der Dialysemembran wie Wasserdurchlässigkeit oder Porengröße beeinflussen die Konvektion und Diffusion:
Wasserdurchlässigkeit (Flux)
Beschreibt die hydraulische Permeabilität einer Dialysemembran, also wie viel Flüssigkeit pro Zeiteinheit und Druck durch die Membran filtriert werden kann.
- High-Flux-Membranen: ermöglichen eine höhere Ultrafiltration und eine bessere Entfernung mittelmolekularen Substanzen, wie z. B. β2-Mikroglobulin.
- Low-Flux-Membranen: sind in der Regel kostengünstiger, da sie weniger komplexe Materialien und Herstellungsverfahren erfordern.
Porengröße
Die Porengröße bestimmt, bis zu welcher Größe Moleküle die Membran passieren können. Zur Entfernung größerer Moleküle gibt es spezielle Membranen:
- Medium-Cut-Off-Membranen: Porengröße ca. 10-20 nm, Molekülpassage bis 15-50 kDa
- High-Cut-Off-Membranen: Porengröße ca. 20-50 nm, Molekülpassage bis 50-60 kDa
Da die Porengröße u.a. die Wasserdurchlässigkeit beeinflusst, haben High-Flux-Membranen in der Regel größere Poren als Low-Flux-Membranen. Typischerweise ermöglichen High-Flux-Membranen eine Molekülpassage bis etwa 30 bis 40 kDa, Low-Flux-Membranen bis etwa 10 bis 15 kDa.