Desquamatio insensibilis
von lateinisch: squama - Schuppe; insensibilis - nicht wahrnehmbar
Englisch: desquamatio insensibilis
Definition
Als Desquamatio insensibilis bezeichnet man die physiologische, kontinuierlich und unbemerkt ablaufende Abschilferung der Hornzellen (Korneozyten) des Stratum corneum im Rahmen der Hautregeneration.
Hintergrund
Die menschliche Haut erneuert sich etwa alle vier Wochen. Die von den Stammzellen des Stratum basale neu gebildeten Epithelzellen (Keratinozyten) werden von den nachkommenden Zellen langsam nach oben geschoben. Während ihres Reifungsprozesses verändern sich ihre Zellmorphologie und ihr Zellstoffwechsel. Die Zellen werden flacher und reichern in ihrem Zytoplasma zunehmend das faserartige Strukturprotein Keratin an. Die entstehenden toten Korneozyten sind kernlos, enthalten keine Zellorganellen und werden schließlich abgestoßen.
Klinik
Die Abschilferung der Hornzellen findet ständig und unbemerkt statt. Eine pathologisch verstärkte Abschilferung des Stratum corneum wird als Desquamatio sensibilis bezeichnet. Sichtbare Hautschuppen treten bei verschiedenen Hauterkrankungen auf, z.B. bei Psoriasis vulgaris, Ichthyosen und Ekzemerkrankungen.
Quelle
- Braun-Falco´s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Gerd Plewig et al., Springer, 7.Auflage