Daclizumab
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Definition
Daclizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der zu den Interleukin-2-Rezeptorantagonisten gezählt wird. Er wurde bis 2018 als Immunmodulator für die Therapie des schubförmigen Verlaufs der Multiplen Sklerose angewendet.[1]
Wirkmechanismus
Daclizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper (IgG1), der selektiv an die alpha-Untereinheit (CD25) des Interleukin-2-Rezeptors (IL-2R) bindet. Auf aktivierten T-Zellen ist CD25 hoch exprimiert. Der Wirkstoff blockiert die Aktivierung von T-Zellen und führt zu einer Erhöhung der CD56-bright-NK-Zellen, die selektiv die Zahl aktivierter T-Zellen verringern. Dadurch wird die Zerstörung von Myelinscheiden und die Entstehung von Entzündungen gehemmt.[1]
Indikation
- Therapie von erwachsenen Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose [1]
Zulassung
Daclizumab wurde 2016 zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose zugelassen und durch den Hersteller Biogen vertrieben. Im März 2018 wurde die Zulassung des Arzneistoffs durch die EMA zurückgerufen, da bei mehreren Patienten eine immunvermittelte Enzephalitis beobachtet wurde.[2]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Pharmazeutische Zeitung Online Arzneistoffe Daclizumab abgerufen am 21.01.19
- ↑ Deutsche Apotheker Zeitung Rückruf von MS-Mittel abgerufen am 21.01.19
Literatur
- Altmeyers-Enzyklopädie Interleukin-2, abgerufen am 15.11.2021