Courvoisier-Zeichen
nach dem Schweizer Chirurgen Ludwig Georg Courvoisier (1843–1918)
Definition
Als positives Courvoisier-Zeichen bezeichnet man die Tastbarkeit einer vergrößerten, prall elastischen Gallenblase unter dem rechten Rippenbogen. Die Gallenblase ist dabei im Gegensatz zum Murphy-Zeichen nicht schmerzhaft. Ein Courvoisier-Zeichen ist in der Regel mit einem Ikterus vergesellschaftet.
Aussagekraft
Ein positives Courvoisier-Zeichen liegt bei chronischem Abflussstau der distalen Gallenwege vor und kann daher auf folgende Krankheitszustände hinweisen:
Seltenere Ursachen sind:
- Verlegung der Papille durch Papillenkarzinom oder Vernarbung (Papillitis stenosans)
- Gallenstein mit Obstruktion des Ausflusses
- Hydrops der Gallenblase
- Striktur des Ductus choledochus bei primär sklerosierender Cholangitis
Eine akute Cholezystitis ist bei positivem Courvoisier-Zeichen eher unwahrscheinlich.
Podcast
FlexTalk - Die Galle
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: @africa-images: ©Canva Freie Medien
Fachgebiete:
Gastroenterologie, Viszeralchirurgie
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