logo Einloggen

Connexon

Synonyme: Halbkanal, Hemikanal
Englisch: connexon, connexin hemichannel

1. Definition

Unter einem Connexon bzw. Hemikanal versteht man einen Komplex aus sechs Connexinmolekülen, der in der Zellmembran eine Pore bildet.

2. Hintergrund

Die Connexone zweier benachbarter Zellen bilden zusammen einen Kanal, der das Zytoplasma dieser Zellen miteinander verbindet. Durch ihn können Ionen und kleinmolekulare Stoff frei diffundieren. Eine Gruppe bzw. einen Cluster dieser Kanäle bezeichnet man als Gap Junction. Es gibt jedoch auch Connexone, die eine Pore zum Extrazellulärraum bilden.

3. Biochemie

Connexone, die aus einem Connexintyp aufgebaut sind, bezeichnet man als Homomere. Sind verschiedene Connexine am Connexon beteiligt, spricht man von einem Heteromer.

Die Synthese der Connexine findet im endoplasmatischen Retikulum statt. Die einzelnen Untereinheiten werden anschließend im Golgi-Apparat zusammengesetzt. Danach werden sie mit Vesikeln zur Zellmembran transportiert und dort integriert. Der genaue Prozess, mit dem sie die Connexone der Nachbarzelle finden und an sie binden, ist noch nicht geklärt.

Die Entfernung der Connexone aus der Zellmembran erfolgt durch Endozytose, am wahrscheinlichsten durch Clathrin-vermittelte Endozytose. Die entstandenen Vesikel verschmelzen anschließend mit Lysosomen, welche die Connexine proteolytisch abbauen.

4. Morphologie

Ein Connexon ist etwa 7,5 nm lang und hat einen Durchmesser von 2,5 nm. Es ragt dabei ungefähr 0,7 nm in das Zytoplasma und 1,7 nm in den Extrazellulärraum.

5. Funktion

Connexone erfüllen in der menschlichen Physiologie viele verschiedene Aufgaben, die nur ansatzweise bekannt sind. Sie dienen u.a. als elektrische Synapsen, die eine schnelle Koordination von Zellverbünden ermöglichen. Diese Funktion ist für das ZNS und die nahezu synchrone Aktivtität der Kardiomyozyten des Herzmuskels essentiell. Darüber spielen sie eine Rolle im Rahmen der Embryogenese, insbesondere der Neurogenese, und bei neuronalen Reparaturvorgängen.

6. Regulierung

Die Aktivität der Connexone, d.h. das Öffnen und Schließen der Pore wird durch verschiedene Faktoren reguliert. Auch dieser Aspekt der Connexone ist bislang (2024) nur rudimentär erforscht. Die genaue Form der Steuerung ist abhängig von den verbauten Connexinen.

Stichworte: Zellkontakt
Fachgebiete: Biochemie, Biologie

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Natascha van den Höfel
DocCheck Team
Jonas Tamme
Student/in der Humanmedizin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
05.08.2024, 07:42
5.035 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...