Colles-Fraktur
nach Abraham Colles (1773 bis 1843), irischer Chirurg, Anatom und Erstbeschreiber der gleichnamigen Fraktur (1814)
Synonyme: Radiusextensionsfraktur, Fractura radii loco classico
Englisch: Colles' fracture, raikar's fracture
Definition
Als Colles-Fraktur bezeichnet man eine Extensionsfraktur der distalen Speiche (Radius).
Epidemiologie
Die Colles-Fraktur bildet etwa 80-90% aller distalen Radiusfrakturen. In den anderen 10-20% handelt es sich um eine Smith-Fraktur.
Ursachen
Die häufigste Ursache einer Colles-Fraktur ist ein Sturz auf die gestreckte Handfläche. Beim Aufprall wird die Körperlast vom Humerus auf die Ulna und anschließend über die Membrana interossea antebrachii auf den Radius übertragen. Da das distale Radiusende auch den Gegendruck aufzufangen hat, tritt hier ein Belastungsmaximum auf, das letzlich zur Fraktur führt. Dabei wird das distale Bruchstück nach radial und dorsal verschoben, da die Fasern der Membrana interossea das Corpus radii an der Ulna fixieren (Bajonettstellung).
Eine verminderte Knochendichte durch Osteoporose erhöht die Frakturwahrscheinlichkeit.
Symptome
- Fehlstellung des Handgelenks
- Schwellung
- Schmerzen
- eingeschränkte Bewegung des Handgelenks
Diagnostik
- Anamnese (Unfallhergang etc.)
- Palpation
- Überprüfung der Durchblutung, Sensibilität und Motorik
- Röntgenuntersuchung