Myeloisches Sarkom
Synonyme: Chlorom, granulozytisches Sarkom
Englisch: myeloid sarcoma
Definition
Das myeloische Sarkom ist ein seltener maligner Tumor, der aus den Vorläufern myeloischer Blutzellen entsteht. Es handelt sich um eine solide, extramedulläre Neoplasie. Der Tumor kann überall im Körper auftreten, befällt aber am häufigsten Weichteile, Knochen oder Lymphknoten.
Ätiologie
Die genaue Ursache des myeloischen Sarkoms ist nicht bekannt, aber es tritt gehäuft in Verbindung mit der akuten myeloischen Leukämie (AML) und einem myelodysplastischen Syndrom (MDS) auf. Es kann jedoch auch als Primärerkrankung vorkommen, ohne dass eine hämatologische Grunderkrankung vorliegt. Die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung, Chemotherapie oder bestimmten Chemikalien wurde ebenfalls mit der Entwicklung eines myeloischen Sarkoms in Verbindung gebracht.
Symptome
Etwa die Hälfte der Fälle verlaufen asymptomatisch. Bestehende Symptome hängen von der Lokalisation und Größe des Tumors ab. Hierzu zählen u.a. Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Bereich und unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, Fieber und Gewichtsabnahme.
Diagnostik
Die Diagnose eines myeloischen Sarkoms erfordert in der Regel eine Kombination aus bildgebenden Verfahren sowie der histopathologischen Analyse einer Tumorbiopsie.
Therapie
Die Behandlung des myeloischen Sarkoms hängt von der Lage und Ausdehnung des Tumors sowie von der zugrunde liegenden hämatologischen Störung ab. Die wichtigste Behandlung für das myeloische Sarkom ist die Chemotherapie, die lokal oder systemisch verabreicht werden kann. In einigen Fällen ist die Stammzelltransplantation eine Option.
Quellen
- Meyer und Surov, Myeloides Sarkom, in: RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, 10. Auflage, Thieme, 2020
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