Calreticulin
Definition
Calreticulin ist ein Protein, das je nach Lokalisation im Organismus vielfältige Funktionen erfüllt.
Lokalisation und Funktionen
- im endoplasmatischen Reticulum (ER)
- im Zellkern
- in der Extrazellulärmatrix
Im endoplasmatischen Reticulum bindet Calreticulin, wie das homologe Calnexin, als Chaperon unvollständig gefaltete Proteine und dient der korrekten Proteinfaltung (Calnexin-Calreticulin-Zyklus). Gleichzeitig verhindert es den Export unvollständig gefalteter Proteine in den Golgi-Apparat (GA).
Im Zellkern beeinflusst Calreticulin die Transkription verschiedener Gene. Dies geschieht vermutlich, indem Calreticulin die Bindung von Steroidrezeptoren an die DNA verhindert. Darüber soll Calreticulin auch die β-Catenin-Translokation beeinflussen und so den Wnt-Signalweg hemmen.
In der Extrazellulärmatrix ist Calreticulin wichtig für die Zell-Matrix-Interaktion. Dies geschieht insbesondere über die Interaktion mit Integrinen.
Daneben spielt Calreticulin eine Rolle bei der Wundheilung, der Immunantwort, bei Krebserkrankungen und stimuliert zusammen mit Thrombospondin 1 die Kollagensynthese.
Pathogenese
Bei Krebserkrankungen kann teilweise eine veränderte Calreticulin-Expression beobachtet werden, sowohl eine verstärkte als auch eine verminderte Expression. Die Ergebnisse, welchen Einfluss Calreticulin auf das Tumorwachstum hat, sind teilweise widersprüchlich: Eine verstärkte Calreticulin-Expression bei Prostata-Karzinom konnte in Zusammenhang mit weniger Tumorwachstum, -kolonien und -metastasen gebracht werden.
Andererseits soll Calreticulin eine Anoikis-Resistenz (spezielle Form des Zelltods) vermitteln und bei einer Studie zum Magen-Karzinom wurde bei einer Calreticulin-Überexpression verstärkte Angiogenese (Gefäßneubildung), Proliferation und Migration und damit Metastasierung festgestellt.
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