CNG-Kanal
Abkürzung: CNGC
Englisch: cyclic nucleotide-gated(ion) channel
Definition
CNG-Kanäle, kurz CNGCs, sind Transmembranproteine, die an der Regulation des Membranpotentials beteiligt sind. Es handelt sich um nichtselektive Kationenkanäle, die vor allem die Leitfähigkeit der Membran für Natrium- und Calciumionen erhöhen und damit eine Depolarisation der Membran herbeiführen.[1] Die deutsche Bezeichnung ist "zyklisch Nukleotid-gesteuerter Ionenkanal".
Struktur
Die CNGCs sind Heterotetramere, die aus vier Proteinuntereinheiten bestehen. Ein Ionenkanal enthält dabei entweder zwei (retinale CNGCs) oder drei (olfaktorische CNGs) unterschiedliche Typen dieser Untereinheiten:[2]
- Zapfen: CNGA3:B3-Kanal mit 2 CNGA3- und 2 CNGB3-Untereinheiten
- Stäbchen: CNGA1:B1a-Kanal mit 3 CNGA1-Untereinheiten und einer CNGB1a-Untereinheit
- Riechzellen: CNGA2:A4:B1b-Kanal mit 2 CNGA2-Untereinheiten, einer CNGA4- und einer CNGB1b-Untereinheit
Öffnungsverhalten
CNGCs öffnen sich unter dem Einfluss von zyklischen Nukleotiden wie cGMP oder cAMP. Hierzu enthalten sie Nukleotidbindungsdomänen, die sich am intrazellulären C-Terminus der Untereinheiten auffinden lassen.[1] Die Kanalöffnung wird durch eine nukleotidabhängige Konformationsänderung induziert.[2]
Funktion
Die CNGCs spielen unter anderem eine Rolle bei der Phototransduktion der Zapfen und Stäbchen der Retina und sind relevant für die Verarbeitung von Geruchsreizen.[1][2]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Nache, V., Wongsamitkul, N., Kusch, J. et al. Deciphering the function of the CNGB1b subunit in olfactory CNG channels. Sci Rep 6, 29378 (2016).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 CNG-Kanäle, Physiologie Uni Jena, abgerufen am 29.01.2023