Blutungsstigma
von altgriechisch: στιγμα ("stigma") – Brandmal, Stich
Definition
Blutungsstigmata sind klinische Zeichen, die auf eine stattgehabte oder aktive Blutung bzw. auf eine Störung der Blutgerinnung hinweisen.
Terminologie
Der Begriff wird nicht einheitlich verwendet. Blutungsstigmata bezeichnen allgemein alle sichtbaren Hinweise auf eine Blutung (z.B. Hämatome). Ihre Ausprägung kann auf zugrundeliegende Störungen der Blutgerinnung schließen lassen. Das Auftreten von Blutungsstigmata deutet jedoch nicht zwingend auf das Vorliegen einer Gerinnungsstörung hin.
In der Gastroenterologie wird der Begriff insbesondere bei gastrointestinalen Blutungen verwendet.
Beispiele
Beispiele für Blutungsstigmata sind:
- Hämatome
- Petechien
- Ekchymosen
- Blutverkrustungen
- Teerstuhl
- Hämatemesis
- kaffeesatzartiges Erbrechen
... in der Gastro- und Koloskopie
Typische Blutungsstigmata, die in der Gastro- oder Koloskopie auf eine stattgehabte Blutung hinweisen, sind z.B.:
- sichtbarer Gefäßstumpf
- Koagelauflagerung auf einer Ulkusläsion
- Hämatinauflagerung auf einer Ulkusläsion
siehe auch: Forrest-Klassifikation
Diagnostische Relevanz
Form und Ausprägung können Hinweise auf die Art der vorliegenden Gerinnungsstörung liefern:
- Störungen der primären Hämostase: petechiale Blutungen, Schleimhautblutungen
- Störungen der sekundären Hämostase: Ekchymosen, Hämarthros
siehe auch: Hämorrhagische Diathesen und Hämostase