Forrest-Klassifikation
nach John Arthur Hunter Forrest (1943-2010), schottischer Internist
Definition
Die Forrest-Klassifikation dient der Einteilung der oberen gastrointestinalen Blutung. Sie wird primär zur endoskopischen Beurteilung der Blutungsaktivität und des Rezidivrisikos bei gastroduodenalen Ulzera verwendet.[1]
Einteilung
- Typ I: Aktive Blutung
- Typ Ia: arteriell spritzende Blutung (Rezidivrisiko 85-100 %)
- Typ Ib: Sickerblutung (25-55 %)
- Typ II: Inaktive Blutung
- Typ IIa: sichtbarer Gefäßstumpf (20-50 %)
- Typ IIb: Koagelauflagerung auf einer Ulkusläsion (20-40 %)
- Typ IIc: Hämatinauflagerung auf einer Ulkusläsion (5-10 %)
- Typ III: Läsion ohne Blutungszeichen (5 %)
Ulzera vom Typ I und IIa sollten endoskopisch behandelt werden, da sonst ein hohes Risiko für ein Fortbestehen bzw. ein erneutes Auftreten von Blutungen besteht. Adhärente Koagel (Typ IIb) sollten entfernt werden, um darunter liegende Blutungen bzw. Gefäßstümpfe zu erkennen und endoskopisch zu behandeln. Ulzerationen der Stadien IIc oder III benötigen keine spezifische endoskopische Therapie, sondern werden konservativ therapiert.[2]
Quellen
- ↑ Forrest JAH, Finlayson NDC, Shearman DJC. Endoscopy in gastrointestinal bleeding, The Lancet. Band: 304, Nummer: 7877, 1974, abgerufen am 10.12.2020
- ↑ S2k-Leitlinie Gastrointestinale Blutung, 2017, abgerufen am 10.12.2020
Fachgebiete:
Gastroenterologie
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