Blastozystenqualität
Englisch: blastocyst quality
Definition
Die Blastozystenqualität wird häufig im Rahmen einer IVF-Therapie mit durchgeführter Blastozystenkultur erfasst. Dies geschieht in der Regel vor der Übertragung in die Gebärmutter oder vor der Kryokonservierung. Ziel ist es, das Entwicklungspotential des Embryos und die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft abschätzen zu können. Die Einschätzung der Blastozystenqualität erfolgt in der Regel nach morphologischen oder morphokinetischen Kriterien (via Time-lapse Cinematographie).
Hintergrund
Die Blastozyste ist ein Stadium der Embryonalentwicklung, das etwa fünf Tage nach der Befruchtung stattfindet. In diesem Stadium hat sich der Embryo zu einer Struktur entwickelt, die aus etwa 100 bis 200 Zellen besteht und in eine innere Zellmasse (Embryoblast) und eine äußere Schicht (Trophoblast oder Trophoektoderm (TE)) eingeteilt werden kann:
- Embryoblast: Aus diesem entwickelt sich schließlich der Fötus
- Trophoblast: Bildet einen Teil der zukünftigen Plazenta
Die meisten Bewertungssysteme für Blastozysten basieren auf der Bewertung dieser beiden Zelllinien. Das gängigste Bewertungssystem der Blastozystenqualität ist das Gardner-Bewertungssystem.[1]
Literatur
- ↑ Machtinger R, Racowsky C. Morphological systems of human embryo assessment and clinical evidence. Reprod Biomed Online. 2013 Mar;26(3):210-21. doi: 10.1016/j.rbmo.2012.10.021. Epub 2012 Dec 5. PMID: 23352813.