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Bewegungskoordination

von lateinisch: coordinare - zuordnen, beiordnen

1. Definition

Als Bewegungskoordination bezeichnet man in der Medizin die Fähigkeit, komplexe Bewegungen bzw. Bewegungsabläufe korrekt dimensioniert und zielgerichtet durchzuführen. Sie basiert u.a. auf der Propriozeption und der neuronalen Steuerung durch das Kleinhirn.

2. Hintergrund

Die Bewegungskordination ist ein komplexer Vorgang, der auf verschiedenen Einzelfähigkeiten basiert. Dazu zählen u.a.:

  • Gleichgewichtsfähigkeit: Die Fähigkeit, den Körper in verschiedenen Positionen auszubalancieren und aufrecht zu halten, also den Gleichgewichtszustand zu bewahren.
  • Reaktionsfähigkeit: Die Fähigkeit, schnell auf Reize aus der Umwelt zu reagieren und angemessene Handlungen bzw. Bewegungsausführungen einzuleiten.
  • Rhythmisierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, Bewegungen in einem gegebenen Rhythmus auszuführen und taktile Impulse zu reagieren.
  • Differenzierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, einzelne Bewegungsphasen aufeinander abzustimmen und Bewegungen mit genau dem Krafteinsatz und Feinabstimmung auszuführen, die dafür benötigt wird.
  • Kopplungsfähigkeit: Die Fähigkeit, Teilkörperbewegungen geschickt zu einem Handlungsziel hin zu kombinieren.
  • Orientierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, die Position des Körpers im Raum zu bestimmen und zielgerichtet zu verändern.
  • Umstellungsfähigkeit: Die Fähigkeit, Bewegungen während des Handlungsvollzugs flexibel anzupassen und auf veränderte Bedingungen zu reagieren.

Durch zielgerichtetes Training können die koordinativen Fähigkeiten verbessert werden und dadurch die sportliche Leistung gesteigert oder alltägliche Bewegungsabläufe optimiert werden. Relevanz erlangt das klinisch beispielsweise im Rahmen von Sturzprophylaxe.

3. Klinik

Die Bewegungskoordination wird im Rahmen einer neurologischen Untersuchung überprüft. Typische Koordinationstests sind:

Die Ergebnisse von Koordinationstests lassen sich wie folgt klassifizieren:

Koordinationsstörungen führen zu einer Beeinträchtigung der vom Patienten ausgeführten Bewegungen. Sie können verschiedene Ursachen haben, u.a. Erkrankungen des Kleinhirns oder Intoxikationen (z.B. Alkoholintoxikation).

4. Körperliche Untersuchung

Stichworte: Bewegung, HowTo, Kontrolle
Fachgebiete: Neurologie

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19.03.2025, 18:13
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