Bakterienflora
Definition
Der Begriff Bakterienflora beschreibt in der Medizin die Gesamtheit aller Bakterien, die eine eine bestimmte Körperregion besiedeln. Oft handelt es sich dabei um ganz charakteristische Prokaryonten, die lediglich in diesem Mikrobiom lebensfähig und gegebenenfalls nützlich sind.
Begrifflichkeit
In der biologischen Nomenklatur ist es normalerweise üblich, dass eine Gesamtheit an Tieren als Fauna, und eine Gesamtheit an Pflanzen als Flora bezeichnet wird. Dass im vorliegenden Fall von einer Bakterienflora geredet wird, liegt an der veralteten wissenschaftlichen Annahme, Bakterien gehörten ins Pflanzenreich. Dieser Irrtum beruhte auf der Tatsache, dass Bakterien – wie Pflanzen – über Zellwände verfügen, die den Organismen des Tierreiches fehlen. Bakterien besitzen heute ihre komplett eigene Domäne und werden weder den Tieren, noch den Pflanzen zugeordnet.
Bakterienflora beim Menschen
Viele Körperregionen beim Menschen besitzen ihre eigene Bakterienflora. So besiedeln den Darm ganz andere Bakterien, als z. B. die Haut. Typisches Darmbakterium ist Escherichia coli. Während dieser Prokaryont im Darm für die Verdauung und das Immunsystem unerlässlich ist, verursacht er im Blut als Keim eine gefährliche Sepsis. Die Vaginalflora der Frau enthält endemische Milchsäurebakterien, die als Döderlein-Bakterien bekannt sind. Wieder andere Mikroorganismen kommen in der Mundflora und der Hautflora vor.