Bänderdehnung
Definition
Die Bänderdehnung ist eine Bandverletzung vom Grad 1, bei der es zu einer reversiblen Überdehnung der Bandstrukturen bei erhaltener Kontinuität des Bandes kommt.
Ätiologie
Eine Bänderdehnung entsteht durch eine massive äußere Krafteinwirkung. Sie führt dazu, dass der physiologische Bewegungsspielraum eines Gelenks und damit die maximale Längenausdehnung der anliegenden Bandstrukturen überschritten wird.
Symptome
Die Symptome eine Bänderdehnung sind eher diskret. Typische Zeichen sind:
- Schmerzen
- Leichte Schwellung und Funktionseinschränkung des Gelenks
- Herabgesetzte Belastbarkeit
Der Übergang zu einer Bandverletzung vom Grad 2 ist fließend. Liegt eine Hämatombildung vor, spricht das bereits für eine Ruptur von Bandstrukturen.
Pathologie
Mikroskopisch sieht man eine Auffaserung der Kollagenstrukturen und die Ödembildung innerhalb des Bandes.
Diagnostik
Die Diagnose einer Bänderdehnung wird in der Regel klinisch gestellt, indem der Untersucher die aktive und passive Beweglichkeit des Gelenks erfasst, ohne die Bandstrukturen weiter zu schädigen. Zum Ausschluss einer höhergradigen Bandverletzung können bildgebende Verfahren (MRT, gehaltene Röntgenaufnahme) eingesetzt werden.
Therapie
Bänderdehnungen werden konservativ durch Schonung, Kühlung, Hochlagerung und Ruhigstellung nach dem PECH-Schema behandelt. Die Ruhigstellung der Gelenks wird durch Schienen, Bandagen oder Tapeverbände erzielt. Dabei wird das Gelenk nicht vollständig immobilisiert, sondern möglichst nur das überdehnte Band entlastet. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Reorgansiation der Faserstruktur zu ermöglichen und damit die Bandstabilität weitgehend wiederherzustellen.