Rhinitis atrophicans
Synonyme: atrophische Rhinitis, Ozaena, Coryza foetida, Stinknase
Definition
Die Rhinitis atrophicans ist eine chronisch fortschreitende Nasenerkrankung mit zunehmender Atrophie der Nasenschleimhaut. Es imponieren gelblich-grüne Beläge und Borken im Nasenlumen, die einen fauligen süßlichen Geruch aufweisen (daher "Stinknase") können.
Gliederung
Man unterscheidet zwei Formen der Rhinitis atrophicans:
- Primäre Rhinitis atrophicans: Die Ursache der primären Rhinitis ist bisher unbekannt, es wird jedoch eine familiäre Disposition postuliert.
- Sekundäre Rhinitis atrophicans: Die Ursachen der sekundären Rhinitis sind verschieden, sie reichen von Tumoren des Nasopharynx über den Abusus von Xylometazolin bis hin zu Defekten des Nasenseptums und Eingriffen an den Nasenmuscheln und den Nasennebenhöhlen.
Die sekundäre Rhinitis atrophicans stellt die medizinisch korrrekte Bezeichnung für das laienhaft beschriebene "Empty Nose Syndrom" dar. Streng genommen ist sie eine unspezifische Rhinitis.
Pathologie
Auf der Basis einer Rhinitis atrophicans kann sich eine chronische Pharyngitis entwickeln; hierbei lassen sich Erreger der Gruppe Klebsiella ozaenae in Ausstrichen nachweisen. Der stinkende Geruch ist pathognomonisch.
Klinik
- Atrophie der nasalen Schleimhaut
- auch in Kombination mit Atrophie des nasalen Schwellkörpers der unteren Nasenmuscheln
- Trockenheit
- gestörter Schleimtransport durch Beschädigung des Mukoziliarapparate
- Ausbildung von Krusten und Borken durch mangelnde Befeuchtung der Atemluft
Therapie
Meist besteht eine irreversible Situation, so dass eine ursächliche Behandlung nicht möglich ist. Regelmäßige Befeuchtung durch Nasenspülungen mit Salzlösungen, Aerosol-Inhalationen und indifferente Nasensalben kann die Symptome lindern. Im Extremfall kann eine nasenverengende Operation versucht werden.