Aszendierende transtentorielle Herniation

Bei der aszendierenden transtentoriellen Herniation, kurz ATH, kommt es zu einer Verlagerung von Kleinhirnanteilen durch die Incisura tentorii nach supratentoriell, d.h. oben. Es handelt sich um einen relativ seltene Form der Hirneinklemmung.

Eine ATH kann durch jede raumfordernde Läsion in der hinteren Schädelgrube entstehen. Neoplasien sind eine häufigere Ursache als Traumata.

Bei der ATH kommt es anfänglich zu einer Verdrängung des Liquors in der Cisterna cerebelli superior und den Foliae cerebelli. Anschließend wird die Cisterna quadrigeminalis durch das Kleinhirn komprimiert bzw. obliteriert und die Vierhügelplatte bzw. das posteriore Mesencephalon eingedrückt. Schließlich ist die gesamte Incisura tentorii vollständig vom Hirngewebe ausgefüllt. Die häufigste Komplikation der ATH ist ein akuter obstruktiver Hydrozephalus durch Kompression des Aquaeductus mesencephali.

Die ATH kann mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) diagnostiziert werden.