Apnoische Oxygenierung
Definition
Als apnoische Oxygenierung bezeichnet man eine ausreichende Sauerstoffsättigung im Blut ohne spontane oder künstliche Atmung.
Physiologie
Das Phänomen der apnoischen Oxygenierung wurde erstmals 1908 von Vollhard beschrieben. Bei der apnoischen Oxygenierung wird durch Gabe von reinem Sauerstoff vor dem Apnoeintervall eine 100%ige Sauerstoffsättigung im Blut erzielt (so genannte Präoxygenierung). Die Gabe von reinem Sauerstoff führt zu folgenden Effekten:
- Verdrängung von Stickstoff aus der Lunge (Denitrogenisierung)
- Maximale Aufsättigung des Hämoglobin mit Sauerstoff bis zu seiner Kapzitätsgrenze
Der Sauerstoff folgt dann dem Gefälle des hohen Partialdrucks zum Niedrigen und gelangt aus dem Blut in die Gewebe, um einen Ausgleich bzw. Balance zu erlangen. Umgekehrt geben die Gewebe Kohlendioxid ab, welches entsprechend des Druckgefälles in die Lunge abgegeben wird. Durch diesen Mechanismus kann der Körper so lange ohne aktive Atmung bzw. Beatmung seinen Sauerstoffbedarf decken, wie der Sauerstoffpartialdruck in der Lunge höher ist als im Gewebe. Die Sauerstoffsättigung bleibt damit für mehrere Minuten stabil, wenn aus Gründen der Intubation keine Beatmung erfolgt.
um diese Funktion zu nutzen.