Antischaummittel
Synonym: Entschäumer
Definition
Antischaummittel sind chemische Stoffe, welche die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten senken und dadurch eine Schaumbildung verhindern oder Schaum auflösen.
Wirkmechanismus
Antischaummittel sind meist Silikone. Diese hydrophoben Moleküle lagern sich an der Oberfläche einer Schaumblase an, da sie bessere Wechselwirkungen mit der Luft eingehen als mit der wässrigen Flüssigkeit. Bei dieser Anlagerung verdrängen die Silikone die Wassermoleküle aus der Blasenschicht. Anders als Wasser mit seinen Wasserstoffbrückenbindungen haben Silikone untereinander aber keine starken Wechselwirkungen, sodass sie die gespannte Kuppel der Schaumblase nicht aufrechterhalten können und der Schaum zusammenfällt.
Anwendung
Pharmazeutisch werden Antischaummittel als Antidot bei einer Vergiftung mit Tensiden eingesetzt, damit kein Schaum aus dem Magen aufsteigt und in die Luftröhre gelangt. Außerdem sind sie als Carminativum bei Blähungen wirksam.
Antischaummittel sind Teil des Notfallsortiments, das in jeder Apotheke vorrätig gehalten werden muss.