Anti-Ulnardeviationsschiene
Synonyme: Antiulnardeviationsschiene, Antiulnardeviationsorthese
Englisch: anti-ulnar deviation splint
Definition
Anti-Ulnardeviationsschienen, kurz AUD-Schienen, kommen überwiegend bei entzündlichen oder degenerativen Gelenkerkrankungen der Hand zum Einsatz. Sie wirken bei zunehmender Ulnardeviation der Langfinger, d.h. bei einer Abweichung der Finger in den Grundgelenken zur Kleinfingerseite, gelenkentlastend.
Herstellung
Die Schiene wird meist individuell aus thermoplastischen Materialien und/oder Metall von Ergotherapeuten angefertigt. Alternativ ist sie auch als konfektionierte Variante erhältlich. Die Konstruktion umfasst:
- Einen palmaren Bereich, der bis zur Linea cephalica reicht.
- Einen dorsalen Bereich mit interdigitalen Stegen zur Führung der Finger.
Die Orthese muss die Flexion der Langfinger ermöglichen und darf den Spitzgriff nicht behindern. Zudem sollten Druckstellen vermieden werden.
Indikationen
Die Anti-Ulnardeviationsschiene wird vor allem bei rheumatoider Arthritis eingesetzt, um eine Ulnardeviation zu vermeiden. Aufgrund der Einschränkungen bei der Handnutzung wird die Anti-Ulnardeviationsschiene häufig nur als Nachtlagerungsorthese oder postoperative Maßnahme verwendet.
Verordnung
AUD-Schienen können via Hilfsmittelrezept verordnet werden oder individuell über eine Ergotherapie mit der Disziplin Handtherapie angefertigt werden. Für letzteres ist ein Ergotherapierezept mit Auftrag zur Schienenversorgung notwendig.
Quellen
- Greitemann et al., Technische Orthopädie, 4. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Georg Thieme Verlag