Amakrine Zelle
Synonyme: Neuronum amacrinum, Amakrinzelle
Englisch: amacrine cell
Definition
Amakrine Zellen sind Interneurone der Netzhaut.
Histologie
Amakrine Zellen stellen mit mehr als 40 verschiedenen Subtypen eine sehr inhomogene Zellpopulation der Retina dar. Sie befinden sich an der Innenseite der inneren Körnerschicht (Stratum nucleare internum) der Netzhaut. Manche Lehrbücher ordnen die Zellkörper auch der inneren plexiformen Schicht (Stratum plexiforme internum) zu - dort wo die Bipolarzellen mit den nachfolgenden retinalen Ganglienzellen Synapsen bilden. Da die Retina ein zusammenhängendes Zellkontinuum ist und das Schichtenmodell eine Idealisierung darstellt, ist die Zuordnung letztlich eine Definitionsfrage.
Amakrine Zellen sind so in der Netzhaut angeordnet, dass eine relativ gleichmäßige Verteilung der Zellen gewährleistet ist. Die Bezeichnung "amakrin" leitet sich davon ab, dass diese Zellen zum überwiegenden Teil selbst kein definiertes Axon ausbilden, sondern auf ihren Dendriten Eingangs- und Ausgangssynapsen existieren.
Physiologie
Amakrine Zellen stehen sowohl mit den Axonen der Bipolarzellen, als auch mit den Dendriten der Ganglienzellen in Kontakt. Sie sorgen für eine horizontale Assoziation und modifizieren wahrscheinlich die Signale, die an die Ganglienzellen weitergeleitet werden. Ihre genaue Funktion ist noch nicht geklärt (2024).
Amakrine Zellen mit ausgeprägten Dendritenbäumen sollen z.B. an der Umfeldhemmung von Bipolarzellen und Ganglienzellen beteiligt sein und dabei eine ähnliche Rolle spielen wie die Horizontalzellen.