Alien-limb-Phänomen
Definition
Das Alien-limb-Phänomen bezeichnet das subjektive Erleben, dass eine Extremität nicht zum eigenen Körper gehört. Eine Unterform ist das Alien-Hand-Syndrom.
Ätiologie
Ursachen für ein Alien-limb-Phänomen sind u.a.:[1]
- Atypische Parkinson-Syndrome
- Kortikobasale Degeneration (häufigste Ursache)
- progressive supranukleäre Blickparese
- Morbus Alzheimer
- Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung
- Läsionen des Corpus callosum, z.B. ACA-Infarkte, Callosotomien
- Progressive multifokale Leukenzephalopathie
Eine klare Assoziation mit einer neuroanatomischen Region ist nicht möglich, meist scheinen jedoch parietale Läsionen oder eine Deafferenzierung des Parietallappens durch Schädigung der weißen Substanz zugrunde zu liegen.[1]
Klinik
Meist ist die obere Extremität betroffen, seltener die untere. Die Patienten beschreiben folgende Empfindungen:
- Gefühl, die Extremität gehöre jemand anderem
- Gefühl, man habe eine Extremität zu viel
- Gefühl des Kontrollverlusts über die Extremität
Häufig werden auch Extremitätenbewegungen als unwillkürlich empfunden.
Generell tritt das Alien-limb-Phänomen meist in Assoziation mit anderen neuropsychiatrischen Erscheinungen (z.B. einer Apraxie) auf.[1]
Neben der Apraxie ist das Alien-limb-Phänomen ein wichtiges Symptom für die Abgrenzung von atypischen Parkinson-Syndromen zum "normalen" Morbus Parkinson.
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