Aldehyddehydrogenase
Synonym: ALDH
Englisch: aldehyde dehydrogenase
Definition
Aldehyddehydrogenasen, kurz ALDH, sind Enzyme, die Aldehyde zu Carbonsäuren oxidieren.
Genetik
Beim Menschen sind derzeit (2025) neunzehn verschiedene Formen der Aldehyddehydrogenase identifiziert, die teilweise deutliche Unterschiede in ihren Aminosäurensequenzen aufweisen. Diese Isoenzyme lassen sich in vier Gruppen einteilen:
- ALDH1: ALDH1A1, ALDH1A2, ALDH1A3, ALDH1B1, ALDH1L1, ALDH1L2
- ALDH2
- ALDH3: ALDH3A1, ALDH3A2, ALDH3B1, ALDH3B2
- Andere: ALDH4A1, ALDH5A1, ALDH6A1, ALDH7A1, ALDH8A1, ALDH9A1, ALDH16A1, ALDH18A1
ALDH1 findet man im Zytosol, ALDH2 in den Mitochondrien.
Biochemie
Das aktive Zentrum der Aldehyddehydrogenasen ist in den verschiedenen Enzymklassen weitgehend konserviert. Obwohl sich die Anzahl seiner Aminosäuren unterscheiden kann, bleibt seine Funktion weitgehend gleich. Das aktive Zentrum bindet jeweils ein Molekül eines Aldehyds und als Kofaktor NAD⁺ oder NADP⁺. Cystein- und Glutamatreste interagieren mit dem Aldehydsubstrat.
Die allgemeine Reaktionsgleichung der Aldehyddehydrogenasen lautet wie folgt:
Klinik
ALDH2 fungiert im Ethanolabbau als Acetaldehyddehydrogenase, die das von Alkoholdehydrogenasen (ADH) gebildete, toxische Acetaldehyd in ungiftiges Acetat umwandelt. Acetaldehyd in der Leber ist gefährlich, da es über bestimmte Prozesse zu einer Leberzirrhose führen kann.