Magensaftresistent
Definition
Als magensaftresistent werden Arzneimittel in ihrer Darreichungsform bezeichnet, wenn sie bei oraler Gabe ihren Wirkstoff nicht im Magen, sondern erst im Darm frei setzen.
Hintergrund
Magensaftresistente Arzneimittel werden in Form von Tabletten oder Hartkapseln dargereicht und sind von einer oder mehreren Schichten meistens synthetischer Polymere umgeben. Diese Schichten sind unlöslich im stark sauren Magensaft, lösen sich aber im alkalischeren Milieu im Darm auf und setzen so den Wirkstoff frei.
Magensaftresistente Arzneimittel dürfen meist nicht geteilt oder gemörsert werden, da dadurch die schützende Wirkung des Überzugs verloren geht. Eine Ausnahme bilden Multiple Unit Particle Systems (MUPS). Dabei werden Diffusionspellets, die mit einem magensaftresistentem Polymer überzogen sind, mit weiteren Hilfsstoffen zu Tabletten verpresst. Diese Tabletten dürfen geteilt, jedoch auch nicht gemörsert werden.
Verwendung
Die magensaftresistente Form wird eingesetzt, wenn der Wirkstoff:
- durch den sauren pH-Wert im Magen angegriffen und dadurch wirkungslos wird
- zur Reizung der Magenschleimhaut und daher zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen führen kann
- lokal im Darm wirken soll