REM-Schlaf
von englisch: rapid eye movement
Synonyme: Traumschlaf, paradoxer Schlaf, desynchronisierter Schlaf
Definition
REM-Schlaf ist eine durch intensive Augenbewegungen charakterisierte Phase des Schlafes. Die Augenbewegungen können objektiv im Rahmen einer Polysomnographie mit einem Elektrookulogramm erfasst werden.
Schlafarchitektur
Die Schlafphasen folgen wellenförmig aufeinander. Das Einschlafstadium (N1) entwickelt sich weiter zum stabilen Schlafstadium (N2) und schließlich zum Tiefschlaf (N3). Anschließend wird der Schlaf wieder leichter und es folgen wieder N2 und N1. Danach setzt der REM-Schlaf ein.
Physiologie
Eingeleitet wird der REM-Schlaf durch eine kurze Phase von groben Muskelbewegungen. Der Muskeltonus kommt danach zum völligen Erliegen. Schnelles Aufwachen in dieser Phase kann von dem kurz dauernden, sehr unangenehmen Gefühl des "Sich-nicht-bewegen-Könnens" begleitet sein.
Obwohl die Skelettmuskulatur vollkommen entspannt ist, sind im REM-Schlaf im Gegensatz zu den anderen Schlafstadien der Blutdruck, die Herzfrequenz und die Atemfrequenz erhöht.
Die Träume in dieser Schlafphase sind in der Regel emotional betont und der Parasympathikus ist aktiv. Dadurch kommt es teilweise zu Erektionen des Penis und der Klitoris.
Im EEG zeigen sich größtenteils desynchronisierte Beta-Wellen (14 - 30 Hz), die ansonsten vorwiegend bei wachen Personen als Zeichen kortikaler Verarbeitungsprozesse zu finden sind. Paradoxerweise ist die Weckschwelle dennoch hoch.
Im Laufe des Lebens nimmt der relative Anteil des REM-Schlafes von ca. 50 % bei Säuglingen auf unter 20 % bei Senioren ab.
Funktion
Der REM-Schlaf wird im Allgemeinen als Traumschlaf angesehen. Es ist mittlerweile aber erwiesen, dass auch in den anderen Schlafstadien geträumt wird. In diesem Schlafstadium können Angst- oder Alpträume auftreten und die Personen können sich nach dem Aufwachen an Einzelheiten des Traumes erinnern.
REM-Schlaf soll unter anderem der Konsolidierung von Gedächtnisinhalten dienen.