Menschlicher Körper
Englisch: human body
Definition
Hintergrund
Ein Körper kann belebt oder unbelebt (tot) sein. Ein unbelebter menschlicher Körper wird als Leiche bezeichnet, und gilt dann juristisch als Gegenstand. Ohne die seinem Erhalt dienenden Stoffwechselvorgänge verliert der Körper schnell seine Gestalt und unterliegt der Verwesung. Er verwandelt sich dann zum Kadaver. Eine Ausnahme hiervon ist die künstliche Konservierung des Körpers als anatomisches Präparat oder als Mumie.
Zum "Wesen" oder genauer gesagt "Lebewesen" wird der Körper erst durch das Vorhandensein von Stoffwechselvorgängen, d.h. das ihm innewohnende Leben, dessen grundlegende Bausteine und Funktionsabläufe in der DNA codiert sind. Als weitere Elemente des Menschseins treten psychische Vorgänge hinzu, die als Geist oder als Bewusstsein bezeichnet werden. In der Religion wird zusätzlich die Seele als vom Körper unabhängige Instanz des Menschen eingeführt, die kein stoffliches Korrelat hat.
Einteilung
Grob anatomisch kann der menschliche Körper in morphologische Segmente gegliedert werden, die so genannten Körperteile (z.B. Arm, Bein, Kopf). Die aus dem Rumpf herausragenden Gliedmaßen bezeichnet man als Extremitäten. Neben dieser grob topografischen Einteilung wird der Körper von der systematischen Anatomie in mehrere Organsysteme unterteilt. Dazu zählen:
- Atmungsorgane (Respiratorisches System)
- Bewegungsapparat (Muskuloskelettales System)
- Hämatopoetisches und lymphatisches System
- Integument (Haut)
- Kardiovaskuläre Organe (Kardiovaskuläres System)
- Nervensystem und Sinnesorgane
- Urogenitalorgane (Urogenitalsystem)
- Verdauungsorgane (Verdauungssystem)
Körper und Wissenschaft
Der menschliche Körper ist seit Jahrhunderten Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Forschung. Die wissenschaftliche Bewertung des Körper ist nie "neutral", da es sich um eine Selbstbetrachtung handelt, in dem der Mensch Teile seines Subjekts zum Objekt macht. Die Erkenntnisse sind daher häufig von ethischen, religiösen oder philosophischen Elementen beeinflusst.
Mit dem Aufbau des Körpers beschäftigt sich die Anatomie, mit seinen Steuervorgängen und Stoffwechselprozessen die Physiologie und Biochemie, mit den Informationsabläufen die Genetik. Die Erkrankungen und Funktionsstörungen des Körpers, sowie ihre Heilung, sind der Gegenstand der Medizin. Darüber hinaus gibt eine Unzahl weiterer Fachgebiete, die sich mit speziellen Aspekten des menschlichen Körpers beschäftigen, z.B. die Ernährungswissenschaft.
Körperliche Integrität
Die Integrität des Körpers und seine Unverletzlichkeit stellen in der menschlichen Gesellschaft einen hohen ethischen Wert dar, der sich in zahlreichen Gesetzen niedergeschlagen hat, welche diese Integrität schützen sollen. So gilt jeder Eingriff in die körperliche Unversehrtheit als Körperverletzung.
Auch jeder ärztliche Eingriff, der die körperliche Integrität unterbricht - selbst die relativ banale Punktion eines Gefäßes - ist aus juristischer Sicht eine Körperverletzung. Seine Rechtswidrigkeit verliert das ärztliche Handeln nur dadurch, dass die Einwilligung des Patienten vorliegt.