Photosensitive Ganglienzelle: Unterschied zwischen den Versionen

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==Physiologie==
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Photosensitive Ganglienzellen stellen etwa 1-3% der [[Ganglienzelle]]n des menschlichen Auges. Im Unterschied zu den anderen Ganglienzellen sind sie nicht Teil der [[Sehbahn]], sondern modulieren die Aktivität des Nucleus suprachiasmaticus. Sie enthalten das lichtempfindliche Pigment [[Melanopsin]]. Melanopsin wird am stärksten von Licht mit einer Wellenlänge von 460 bis 484 nm angeregt, seine maximale Empfindlichkeit liegt also im blauen bis violetten Bereich des sichtbaren Lichtspektrums.
Photosensitive Ganglienzellen stellen etwa 1-3% der [[Ganglienzelle]]n des menschlichen Auges. Im Unterschied zu den anderen Ganglienzellen sind sie nicht Teil der [[Sehbahn]], sondern modulieren die Aktivität des [[Nucleus suprachiasmaticus]]. Sie enthalten das lichtempfindliche Pigment [[Melanopsin]]. Melanopsin wird am stärksten von Licht mit einer Wellenlänge von 460 bis 484 nm angeregt, seine maximale Empfindlichkeit liegt also im blauen bis violetten Bereich des sichtbaren Lichtspektrums.


==Funktion==
==Funktion==
Photosensitive Ganglienzelle dienen nicht der Mustererkennung, sondern registrieren die Grundhelligkeit. Ihnen werden drei wesentliche Funktionen zugesprochen:  
Photosensitive Ganglienzelle dienen nicht der Mustererkennung, sondern registrieren die Grundhelligkeit. Ihnen werden drei wesentliche Funktionen zugesprochen:  
* Steuerung der [[zirkadianer Rhythmus|zirkadianen Rhythmik]]: Photosensitive Ganglienzellen liefern über den [[Tractus retinohypothalamicus]] Informationen über die Länge von Tag und Nacht an die entsprechenden Steuerungszentren des ZNS, z.B. an den [[Nucleus suprachiasmaticus]] des [[Hypothalamus]].
* Steuerung der [[zirkadianer Rhythmus|zirkadianen Rhythmik]]: Photosensitive Ganglienzellen liefern über den [[Tractus retinohypothalamicus]] Informationen über die Länge von Tag und Nacht an die entsprechenden Steuerungszentren des ZNS, z.B. an den Nucleus suprachiasmaticus des [[Hypothalamus]].
* Steuerung der [[Pupillomotorik]]: Informationen aus den photosensitiven Ganglienzellen werden in die [[Area pretectalis]] des [[Zwischenhirn]]s geleitet, wo im [[Edinger-Westphal-Kern]] die Kontrolle der [[Pupille]]nweite stattfindet.  
* Steuerung der [[Pupillomotorik]]: Informationen aus den photosensitiven Ganglienzellen werden in die [[Area pretectalis]] des [[Zwischenhirn]]s geleitet, wo im [[Edinger-Westphal-Kern]] die Kontrolle der [[Pupille]]nweite stattfindet.  
* Steuerung der Melatoninfreisetzung: Photosensitive Ganglienzellen beeinflussen die Ausschüttung von [[Melatonin]] in der [[Glandula pinealis|Epiphyse]].
* Steuerung der Melatoninfreisetzung: Photosensitive Ganglienzellen beeinflussen die Ausschüttung von [[Melatonin]] in der [[Glandula pinealis|Epiphyse]].

Version vom 14. August 2017, 14:22 Uhr

Synonym: fotosensitive Ganglienzelle, intrinsisch photosensitive Ganglienzelle, ipRGC
Englisch: photosensitive ganglion cell, pRGC, melanopsin-containing ganglion cell

Definition

Photosensitive Ganglienzellen sind neben Stäbchen und Zapfen der dritte Typ von Photorezeptoren in der Netzhaut.

Physiologie

Photosensitive Ganglienzellen stellen etwa 1-3% der Ganglienzellen des menschlichen Auges. Im Unterschied zu den anderen Ganglienzellen sind sie nicht Teil der Sehbahn, sondern modulieren die Aktivität des Nucleus suprachiasmaticus. Sie enthalten das lichtempfindliche Pigment Melanopsin. Melanopsin wird am stärksten von Licht mit einer Wellenlänge von 460 bis 484 nm angeregt, seine maximale Empfindlichkeit liegt also im blauen bis violetten Bereich des sichtbaren Lichtspektrums.

Funktion

Photosensitive Ganglienzelle dienen nicht der Mustererkennung, sondern registrieren die Grundhelligkeit. Ihnen werden drei wesentliche Funktionen zugesprochen: