Photosensitive Ganglienzelle
Synonyme: retinale Ganglienzelle, fotosensitive Ganglienzelle, intrinsisch photosensitive Ganglienzelle, ipRGC
Englisch: photosensitive ganglion cell, pRGC, melanopsin-containing ganglion cell
Definition
Photosensitive Ganglienzellen sind neben Stäbchen und Zapfen der dritte Typ von Photorezeptoren in der Netzhaut.
Physiologie
Photosensitive Ganglienzellen stellen etwa 1-3 % der Ganglienzellen des menschlichen Auges. Im Unterschied zu den anderen Ganglienzellen sind sie nicht Teil der Sehbahn, sondern modulieren die Aktivität des Nucleus suprachiasmaticus. Sie enthalten das lichtempfindliche Pigment Melanopsin. Melanopsin wird am stärksten von Licht mit einer Wellenlänge von 460 bis 484 nm angeregt, seine maximale Empfindlichkeit liegt also im blauen bis blau-grünlichen Bereich des sichtbaren Lichtspektrums.
Funktion
Photosensitive Ganglienzelle dienen nicht der Mustererkennung, sondern registrieren die Grundhelligkeit. Ihnen werden drei wesentliche Funktionen zugesprochen:
- Steuerung der zirkadianen Rhythmik: Photosensitive Ganglienzellen liefern über den Tractus retinohypothalamicus Informationen über die Länge von Tag und Nacht an die entsprechenden Steuerungszentren des ZNS, z.B. an den Nucleus suprachiasmaticus des Hypothalamus.
- Steuerung der Pupillomotorik: Informationen aus den photosensitiven Ganglienzellen werden in die Area pretectalis des Zwischenhirns geleitet, wo im Edinger-Westphal-Kern die Kontrolle der Pupillenweite stattfindet.
- Steuerung der Melatoninfreisetzung: Photosensitive Ganglienzellen beeinflussen die Ausschüttung von Melatonin in der Epiphyse.
Podcast
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Midjourney
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