Zervixdystokie
Englisch: cervical dystocia
Definition
Unter dem Begriff Zervixdystokie subsumiert man eine verzögerte oder unzureichende Dilatation der Cervix uteri mit entsprechender Geburtsverzögerung.
Ätiologie
Am häufigsten wird die Zervixdystokie durch funktionelle, seltener durch pathologisch-anatomische Störungen ausgelöst.
Funktionelle Störungen
Ursache der funktionellen Störungen sind meist Spasmen des Muttermundes oder des unteren Uterinsegments, meist entstanden als Folge unkoordinierter oder hyperaktiver Wehentätigkeit. Die spastische Kontraktion des Muttermundes kann aber auch psychischer Natur sein. Häufig betroffen sind Erstgebärende in relativ hohem Alter, da bei ihnen die endogenen Prostaglandine schlechter ansprechen und die Cervix daher meist sehr rigide bleibt, was zur funktionellen Störung des Geburtsverlaufes führt. Die genaue Pathogenese ist noch unklar.
Pathologisch-anatomische Ursachen
Pathologisch-anatomische Ursachen für die Zervixdystokie beruhen auf Veränderungen der Zervixmuskulatur: vernarbte Bereiche nach Operationen, z.B. nach Konisation oder Emmet-Plastik, seltener nach Cerclage oder Entzündungen. In seltenen Fällen liegt eine Conglutinatio orificii externi uteri, eine Verklebung des äußeren Muttermundes durch Bindegewebe vor.
Symptomatik und Diagnostik
Bei der Inspektion fällt die unzureichende Öffnung des Muttermundes trotz ausreichender Wehentätigkeit auf. Bei der Palpation imponiert die Cervix als weiterhin derb oder nach beginnender Relaxation wieder spastisch verhärtet.
Therapie
Die Schmerzbeseitigung steht bei Spasmen an erster Stelle. Durch entspannende Wannenbäder oder die Anleitung zur Verarbeitung von Wehen und Wehenschmerzen, kann eine Schmerzlinderung erfolgen. Analgetika kommen zur Anwendung, falls die konservativen Maßnahmen keine Besserung bringen. Die lokale Gabe von Prostaglandinen ist bei der rigiden Cervix hilfreich. Manchmal ist auch eine manuelle Dehnung des Muttermundes erforderlich.
um diese Funktion zu nutzen.