Zanamivir
Handelsname: Relenza®
Definition
Zanamivir ist ein Neuraminidase-Hemmer mit Wirksamkeit gegen das Influenzavirus.
Das Medikament ist verschreibungspflichtig.
Chemie
Die Summenformel von Zanamvir ist C12H20N4O7.
Strukturformel
Wirkmechanismus
Die Neuraminidase ist am Release des Influenzavirus beteiligt. Durch Spaltung der N-Acetylneuraminsäure wird das Virus aus einer infizierten Zelle freigesetzt und kann weitere Zellen infizieren.
Zanamivir ist ein selektiver Inhibitor der Neuraminidase und verhindert damit Infektionen weiterer Zellen.
Klinische Wirksamkeit
Zanamivir verkürzt bei einer Grippe die Krankheitsdauer im Durchschnitt um 1,5 bis 2 Tage und bewirkt einen milderen Verlauf der Erkrankung. Jedoch gilt dies nur, wenn Zanamivir innerhalb von 48 Stunden nach den ersten Symptomen einer Grippe eingenommen wird.
Neuere Reviews (2014) gehen aufgrund der verfügbaren Studiendaten nur von einer geringen bis mäßigen Effektivität von Zanamivir gegen Influenza aus. Insbesondere die Verhinderung von Grippekomplikationen (z.B. Sinusitis, Otitis media) und Hospitalisationen lässt sich aus den verfügbaren klinischen Daten nicht ausreichend ableiten. Von den Autoren wird empfohlen, das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Wirkstoffe abzuwägen und weitere unabhänigige klinische Studien mit Neuraminidasehemmern anzustrengen, um die Unsicherheiten zu klären.[1] Der von den Herstellern postulierte, virusspezifische Wirkmechanismus passt nach Meinung der Autoren nicht zu den messbaren klinischen Effekten.
Darreichungsform
Zanamivir liegt in Form von Pulver zur Inhalation vor. Es wird mithilfe eines Inhalators eingenommen.
Dosierung
Zanamivir sollte zwei mal täglich je zwei mal (2-0-2) inhaliert werden. Die empfohlene Einnahmedauer beträgt 5 Tage.
Pharmakokinetik
Durch die lokale Applikation bedingt, tritt Zanamivir lediglich in kleinen Mengen in den systemischen Kreislauf über. Eine Metabolisierung in der Leber findet nicht statt, es wird unverändert renal ausgeschieden.
Eine Applikation p.o. ist sinnlos, da die orale Bioverfügbarkeit lediglich 2 % beträgt.
Nebenwirkungen
Das Nebenwirkungsprofil von Zanamivir ist günstig. Insgesamt sind Nebenwirkungen sehr selten.
Bei Patienten mit Asthma bronchiale oder COPD wurde selten über einen Bronchospasmus nach der Einnahme berichtet, der zu einer Einschränkung der Lungenfunktion führt. Zanamivir sollte daher bei Personen mit pulmonalen Vorerkrankungen nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Weitere seltene Nebenwirkungen sind:
In der Schwangerschaft sollte Zanamivir möglichst nicht angewendet werden.
um diese Funktion zu nutzen.