Zahnkeimtransplantation
Englisch: tooth germ transplantation
Definition
Unter dem Begriff Zahnkeimtransplantation versteht man die Entnahme eines Zahnkeimes und die anschließende Verpflanzung an eine andere Stelle im Kiefer.
Indikation
Die Hauptindikation für eine Zahnkeimtransplantation ist das Vorliegen einer Hypodontie in einem Kiefer und einer Hyperdontie bzw. eines Zahnengstands im gegenüberliegenden Kiefer.
Im hypodontischen Kiefer kann durch die Zahnkeimtransplantation die Zahnanzahl erhöht sowie ein Wachstumsimpuls gegeben werden. Andernfalls bleibt dieser Kiefer häufig hypoplastisch. Zudem kann durch die Zahnkeimtransplantation einem vorliegenden Engstand im gegenüberliegenden Kiefer entgegengewirkt werden.
Operatives Verfahren
Die Zahnkeimtransplantation wird in der Regel im Kindesalter durchgeführt, idealerweise wenn die Zahnwurzelbildung gerade begonnen hat, aber noch nicht abgeschlossen ist.
Es erfolgt eine operative Freilegung des Zahnkeimes unter Schonung und Erhaltung des Zahnfollikels, damit sich das Zahnwurzelwachstum weiter fortsetzen kann. Der freigelegte Zahnkeim mit dem Zahnfollikel wird vorsichtig mit einer Pinzette entnommen und in eine vorpräparierte Knochenkavität eingesetzt. Hier wird er mit Nähten fixiert.
Komplikationen
- Wundheilungsstörungen
- Infektionen
- unzureichendes Wurzelwachstum des transplantierten Zahnkeimes
Prognose
Die Langzeitprognose der Zahnkeimtransplantation ist gut, in den meisten Fällen erfolgt ein gutes Anwachsen und eine Verwurzelung des transplantierten Zahnkeimes. In manchen Fällen kann es jedoch auch zu einem unzureichenden Wurzelwachstum kommen. Der Zahn kann dann in Infraokklusion verbleiben, also ohne entsprechenden Aufbiss mit dem gegenüberliegenden Zahn des Gegenkiefers.
Literatur
- Schwenzer et al. Zahnärztliche Chirurgie, Thieme, 5. Auflage, S.86
- Zahnlexikon Zahnlexikon über Zähne, Zahnfleisch, Zahnimplantate und Zahnersatz
- Holtmann et al. Mund-Kiefer-und Plastische Gesichtschirurgie, Elsevier, 2. Auflage, 2020
um diese Funktion zu nutzen.