Zahn'scher Pseudoinfarkt
Synonym: Zahn-Pseudoinfarkt
Definition
Als Zahn'scher Pseudoinfarkt wird das Erscheinungsbild einer passiven Hyperämie von Leberparenchym bezeichnet. Zu dieser Komplikation kann es kommen, wenn ein Pfortaderast im Leberparenchym verlegt ist.
Ätiologie
Zum Zahn'schen Pseudoinfarkt kommt es, wenn ein Ast der Vena portae im Leberparenchym durch thrombotische Vorgänge oder Tumorentstehung verlegt wird. Gleichzeitig ist häufig entweder der venöse Abfluss oder der arterielle Zustrom beeinträchtigt.
Bei einem Verschluss eines zuführenden arteriellen Gefäßes, oder einem grundsätzlichen andauernden Blutdruckabfall, reicht der zu niedrige arterielle Druck nicht aus, um das portovenöse Blut ins venöse System zu transportieren. Als Folge entsteht in diesem Bereich eine Zone der passiven Hyperämie.
Wenn jedoch der venöse Abfluss verlegt ist, kann sich das Blut in den Lebersinusoiden zurückstauen, wodurch es ebenfalls zum Erscheinungsbild des Zahn'schen Pseudoinfarktes kommt.[1][2]
Pathologie
Das Erscheinungsbild des Pseudoinfarktes ist ein keilförmiger Bereich passiver Hyperämie, bei dem die Spitze des Keils auf das verlegte Pfortadergefäß zeigt. Da dieser Bereich nach einiger Zeit zwar atrophiert, aber im Gegensatz zum echten Leberinfarkt keine Nekrose entsteht, bezeichnet man dieses Phänomen als Pseudoinfarkt.
Klinik
Es kann zu einem Anstieg der Aminotransferasen im Blut kommen. Die Patienten sind jedoch klinisch meistens symptomfrei.
Quellen
- ↑ "Pathologie der Leber und Gallenwege", J. Düllmann,H -P Fischer,O. Klinge,W. Lierse,K -H Meyer Zum Büschelfelde,U. Pfeifer,K H Preisegger,G. Ramadori,A. Tannapfel,C. Wittekind,U. Wulfhekel,H. Zhou, Springer-Verlag
- ↑ "Klinische Hepatologie: Grundlagen, Diagnostik und Therapie hepatobiliärer Erkrankungen", H. Dancygier, Springer-Verlag
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