Rekonstruktive Chirurgie
Synonym: Wiederherstellungschirurgie
Englisch: reconstructive surgery
Definition
Die rekonstruktive Chirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie, bei dem es um die operative Wiederherstellung der Gewebeform und -funktion nach Unfällen oder Tumoroperationen, sowie um die Korrektur von angeborenen Fehlbildungen geht.
Hintergrund
Typische Eingriffe der rekonstruktiven Chirurgie sind Defektdeckungen durch Gewebeverschiebungen oder -verpflanzungen, Nerventransplantationen oder Sehnenumlagerungen. Für die Rekonstruktion von Defekten stehen verschiedene Lappenplastiken zur Verfügung, bei denen Lappen aus Haut und Subkutangewebe transplantiert werden - bei größeren Defekten unter Einbeziehung von Faszien, Muskeln und Knochen.
Eine wichtige Grundlage der rekonstruktiven Chirurgie ist die Mikrochirurgie, die den Anschluss feinster Gefäße und Nerven unter dem Operationsmikroskop ermöglicht. Weitere Optionen der Defektdeckung entstehen durch neue Techniken wie das Tissue Engineering oder das Bioprinting von Gewebeelementen. Auch der 3D-Druck mit biokompatiblen Materialien hat in der rekonstruktiven Chirurgie einen zunehmenden Stellenwert.
Indikationen
Beispiele für Situationen, in denen eine rekonstruktive Chirurgie indiziert ist, sind u.a.:
- Traumen mit Gewebeverlust (z.B. Weichteildefekt nach Tierbiss)
- Angeborene Fehlbildungen (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte
- Gewebeverlust durch Tumoroperation (z.B. Brustrekonstruktion nach Mastektomie)
- Osteonekrosen
- Narbenkontrakturen
Bei der rekonstruktiven Chirurgie bestehen Berührungspunkte zur ästhetische Chirurgie, da es oft darum geht, zusätzlich zum funktionellen auch ein optisch ansprechendes Ergebnis zu schaffen.
um diese Funktion zu nutzen.