Urachuskarzinom
Englisch: urachal carcinoma, urachal adenocarcinoma
Definition
Epidemiologie
Das Urachuskarzinom tritt häufiger bei Männern (63%) um das 50. Lebensjahr auf. Es macht etwa 0,5 bis 2% aller Blasentumore aus.[1]
Einteilung
Pathohistologisch unterteilt man das Urachuskarzinom in eine primär zystische und eine nichtzystische Form.
Symptomatik
- Makrohämaturie
- Tastbare Tumormasse im Becken
- Tumorinfiltration der Bauchdecke
- Abdominalschmerz
- Nabelaffektion, ggf. Ausfluss aus dem Nabel
Bei tumorsuspekten Strukturen am Blasendach muss differentialdiagnostisch an ein Urachuskarzinom gedacht werden. Der Tumor erodiert früh die Nachbarorgane und streut Fernmetastasen. Selten kann es auch zu einer Metastasierung in die Ovarien kommen.
Diagnostik
- Bildgebung: Sonographie, CT, MRT. Der Tumor ist typischerweise in der Medianebene lokalisiert.
- Ultraschallgestützte Feinnadelpunktion des Tumors
Immunhistochemische Marker sind in der Differentialdiagnose nur von begrenztem Nutzen.
Therapie
Die Therapie ist abhängig vom Staging des Tumors:
- Lokal begrenztes Stadium: Resektion des tumortragenden Harnblasendaches, des medialen Nabelbands und des Umbilicus.
- Fortgeschrittene Stadien/Rezidive: Chemotherapeutische Systemtherapie, z.B. mit 5-Fluorouracil-haltigem Regime.
Prognose
Die Prognose ist ungünstig. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt lediglich zwischen 6% und 43%.
Quellen
- ↑ Bo Bao et al.: Urachal adenocarcinoma: a rare case report Radiol Case Rep. 2017 Mar; 12(1): 65–69. Published online 2016 Dec 1. doi: 10.1016/j.radcr.2016.10.019 PMCID: PMC5310256 PMID: 28228881
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