Traumatherapie
von altgriechisch: τραύμα ("trauma") - Wunde, Verletzung
Definition
Als Traumatherapie bezeichnet man die Therapie bzw. psychologische Betreuung von Patienten, die einem einschneidenden, traumatischen Lebensereignis ausgesetzt waren. Die bekannteste Manifestation, bei der die Traumatherapie Anwendung findet, ist die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).
Durchführung
In der Traumatherapie gibt es sehr unterschiedliche Behandlungsansätze. Grob vereinfacht, lässt sie sich in zwei Abschnitte gliedern:
- Frühtherapie: Der Patient soll bestmöglich zur Ruhe kommen und sich in einer angenehmen Atmosphäre an Vertraute wenden können. Vor allem akut nach dem Ereignis sollten möglichst wenig Stimuli auf den Patienten einwirken. Bereits in dieser Zeit bietet sich die Einnahme von Psychopharmaka an. Antidepressiva können unteranderem das Angsterleben reduzieren und Schlafstörungen behandeln, zusätzlich kann der REM-Schlaf unterdrückt werden, um Albträumen entgegenzuwirken.
- Folgetherapie: Nachdem der Patient stabil genug ist, kommen diverse Verfahren zur Anwendung, um das Trauma zu verarbeiten. Eine Methode ist das Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR).
Indikationen
Die Traumatherapie bietet sich nach einer großen Bandbreite an traumatischen Erlebnissen an. Wie und welches Ereignis einen Menschen belastet, ist individuuell unterschiedlich. Die Ursache eines Traumas können sowohl akute, als auch auf die Kindheit zurückgehende Erinnerungen bzw. Belastungen sein.
Fast jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens eine für ihn belastende, traumatische Situation, die bei weitem nicht alle einer Therapie bedürfen. Lebenseinschnitte, die im Regelfall immer einer Therapie bedürfen sind z.B. Geiselnahmen, schwere Unfälle, schwerwiegende Diagnosen und Vergewaltigungen (u.a. im Kindesalter).
Prognose
Die Prognose ist stark abhängig vom Schweregrad des Traumas. Oft können schwere Traumata nur gelindert werden. Suizide sind eher selten, können aber z.B. im Rahmen einer depressiven Episode erfolgen.