Translokationshyponatriämie
Englisch: translocational hyponatremia
1. Definition
Die Translokationshyponatriämie ist eine spezielle Form der Hyponatriämie, die durch eine Verschiebung von Wasser zwischen Zellkompartimenten verursacht wird, ohne dass der absolute Natriumgehalt im Körper abnimmt.
2. Physiologie
Die Translokationshyponatriämie entsteht durch den Einfluss von osmotisch aktiven Substanzen, die Wasser aus dem Intrazellularraum in den Extrazellularraum ziehen. Diese Verschiebung führt zu einer Verdünnung des Plasmas, wodurch eine scheinbare Hyponatriämie entsteht, obwohl der Gesamtnatriumgehalt des Körpers unverändert bleibt.
3. Ätiologie
Die häufigste Ursache der Translokationshyponatriämie ist eine Hyperglykämie. Auch die intravenöse Verabreichung von osmotisch wirksamen Substanzen, wie z.B. Mannitol bei der Behandlung von erhöhtem Hirndruck, kann diesen Zustand auslösen.
4. Diagnose
Laborchemisch zeigt sich eine Hyponatriämie, die mit einer erhöhten Plasmaosmolalität einhergeht. Die Unterscheidung von anderen Hyponatriämieformen erfolgt durch die gleichzeitige Messung der Osmolalität und die Analyse der zugrundeliegenden Erkrankungen.
5. Therapie
Da der Natriumgehalt im Körper insgesamt normal bleibt, ist eine Natriumsubstitution nicht notwendig. Die Behandlung konzentriert sich auf die Beseitigung der auslösenden Ursache, wie z.B. die Senkung eines erhöhten Blutzuckerspiegels bei Hyperglykämie.
6. Quellen
- Schwarz et al., Consensus recommendations on the diagnosis and treatment of hyponatremia from the Austrian Society for Nephrology 2024 , Wien Klin Wochenschr, 2024