Tillaux-Fraktur
nach Paul Jules Tillaux (1834-1904), französischer Chirurg und Anatom
Englisch: Tillaux fracture
Definition
Bei der Tillaux-Fraktur handelt es sich um eine Fraktur der anterolateralen distalen Tibiaepiphyse unter Beteiligung der Epiphysenfuge im Sinne einer Salter-Harris-Fraktur Typ III.
siehe auch: Epiphysenfugenverletzung
Ätiologie
Der laterale Anteil der distalen Tibiaepiphyse schließt sich im Alter von 12 bis 15 Jahren, der mediale Anteil bereits früher. Ist der laterale Anteil noch nicht verschlossen, kann es zu einer Tillaux-Fraktur kommen. Eine forcierte Abduktion und Außenrotation bedingt eine Avulsion des Ligamentum tibiofibulare anterius an der anterolateralen Ecke der distalen Tibiaepiphyse. Das entstehende Fragment der ventrolateralen Tibiakante wird als Tuberculum anterius tibiae ("Tubercule de Tillaux-Chaput") bezeichnet.
Bildgebung
Im konventionellen Röntgenbild fällt eine vertikale Frakturlinie durch die distale Tibiaepiphyse mit horizontalem Verlauf durch die laterale Epiphysenfuge auf. Somit handelt es sich um eine Epiphysenfugenverletzung Typ III nach Salter und Harris.
Eine laterale Röntgenaufnahme (oder eine Computertomographie) ist notwendig, um eine metaphysäre Frakturkomponentet auszuschließen (Triplane-Fraktur).
Therapie
Bei ausgeprägter Verschiebung der Frakturfragmente ist eine ORIF indiziert. In milden Fällen kann eine geschlossene Reposition erfolgen.
um diese Funktion zu nutzen.