Suizident
Definition
Als Suizident bezeichnet man eine Person, die eine Selbsttötung (Suizid) begeht, d.h. das eigene Leben bewusst durch aktive Anwendung gewaltsamer Mittel oder Unterlassung lebensnotwendiger Handlungen beendet.
Epidemiologie
Pro Jahr nehmen sich in Deutschland etwa 10.000 Menschen das Leben. Im Jahr 2021 waren es z.B. 9.215 Personen und 9.206 im Jahr 2020. Etwa 75 % der Suizide entfallen dabei auf Männer, 25 % auf Frauen. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt des Suizides liegt bei etwa 60 Jahren (Männer 59,3 Jahre, Frauen 61 Jahre).[1] Die Suizidrate nimmt im Laufe des Alters kontinuierlich zu (siehe auch: Alterssuizid). Zudem ist im Alter die Letalität bei Suizidversuchen höher als bei jungen Menschen.
Ätiologie
Suizide können unter verschiedenen Umständen zustande kommen. In den meisten Fällen liegt dem suizidalen Verhalten eine psychiatrische Erkrankung (z.B. Depression, Psychose, Abhängigkeitserkrankungen) zugrunde. Fast die Hälfte aller Suizidversuche gehen auf eine Depression zurück.
Verschiedene Risikofaktoren erhöhen das Risiko für einen Suizid. Dazu gehören z.B.:
- Suizidversuch in der Vorgeschichte (wichtigster Risikofaktor)
- psychische Erkrankungen
- chronische Schmerzen
- lange bestehende Schlafstörungen
- zunehmendes Alter
- Einsamkeit, Isolierung, Mangel an Sozialkontakten
- schwieriges familiäres Umfeld bei Jugendlichen und Kindern
- Ausübung eines medizinischen oder Helferberufs
- finanzielle Schwierigkeiten
- Arbeitslosigkeit
- Erleben von Gewalt in der Familie
- Lebenskrisen (Todesfälle im Umfeld, Katastrophen)
Prävention
Zur Prävention stehen viele frei verfügbare Angebote für Personen bereit, die sich in einer suizidalen Phase befinden. Eine Auflistung von Hilfsangeboten findet sich z.B. auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Weblink
- Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention – Hilfsangebote
Quellen
- ↑ destatis, Statistisches Bundesamt – Todesursachen, Suizide, abgerufen am 25.08.2024
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