Styrax tonkinensis

Styrax tonkinensis kann bis zu 20 m groß werden und weist eine schokoladenbraune Rinde und ovale Blätter auf. Der Baum kommt vor allem in Laos, Vietnam und Thailand vor.

Das Harz Siam-Benzoe erhält man durch Einschnitte in den Stamm der Pflanze. Bestandteile des Harzes sind Coniferylbenzoat (60 bis 80 %), p-Cumaroylbenzoat (10 %) und Benzoesäuren. Für den typischen Geruch ist das enthaltende Vanillin verantwortlich. Es macht etwa 0,3 % des Harzes aus.

Das Harz wird in Form einer Benzoetinktur als Mundspülung bei Entzündungen der Schleimhaut im Mund-Rachen-Bereich verwendet. Es weist entzündungshemmende, antiseptische und antioxidative Eigenschaften auf. Volksheilkundlich wird es angewendet bei Katarrhen der Atemwege. Die Benzoetinktur diente früher zur Behandlung von Ekzemen und Dermatomykosen.

Darüber hinaus wird das Harz beispielsweise als Duftstoff in Kosmetika eingesetzt.

Die Benzoetinktur wird aus einem Teil pulverisiertem Harz und fünf Teilen Ethanol 90 % (V/V) nach dem Verfahren der Mazeration hergestellt. Ursprünglich wurde das Harz gekaut, vor allem in den Herkunftsländern des Harzes.

Allergische Wirkungen können auftreten. Zudem wurde das Auftreten einer Kontaktdermatitis beschrieben.

• Hänsel, Rudolf/Konstantin Keller/Horst Rimpler/Georg Schneider/Hermann Hager/Greiner/Heubl/Stahl-Biskup: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Drogen E—O: Band 5: Drogen E-O, 5., vollständig neubearb. Aufl., Springer, 29.05.1996.
• Teuscher, Eberhard/Ulrike Lindequist/Matthias Melzig: Biogene Arzneimittel: Lehrbuch der Pharmazeutischen Biologie, überarbeitete und erweiterte, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 19.05.2020.
• Europäisches Arzneibuch 10. Ausgabe, Grundwerk 2020: Amtliche deutsche Ausgabe (Ph. Eur. 10.0): 4 Bände und Registerheft im Halskarton, Deutscher Apotheker Verlag, 17.11.2020.