Synonym: Stupp-Protokoll
Das Stupp-Schema ist ein Therapieschema zur Behandlung des Glioblastoma multiforme. Namensgebend ist der Schweizer Mediziner Dr. Roger Stupp.
Das Stupp-Schema sieht vor, dass Patienten mit histologisch gesichertem Glioblastoma multiforme einer Radiochemotherapie zugeführt werden. Sie besteht aus einer fraktionierten Bestrahlung mit je 2 Gy an 5 Tagen der Woche über einen Zeitraum von 6 Wochen. Zusätzlich erhält der Patient über die Dauer der Bestrahlung täglich 75 mg Temozolomid pro Quadratmeter Körperoberfläche. Nach der Radiotherapie erfolgen sechs Behandlungszyklen á 28 Tage mit 150-200 mg Temozolomid pro Quadratmeter Körperoberfläche an jeweils 5 Behandlungstagen (5/23-Zyklus).
Stupp verglich 2005 573 Patienten mit der Diagnose Glioblastoma multiforme. 84% wurden bereits reseziert. Die mittlere Überlebenszeit betrug 14,6 Monate bei kombinierter Therapie wobei die alleinige Strahlentherapie im Mittel nur eine Überlebenszeit von 12,1 Monaten brachte. Die 2-Jahre-Überlebensrate betrug 26,5%, wenn Patienten nach dem Stupp-Schema behandelt wurden und 10,4%, wenn die Patienten lediglich bestrahlt wurden.[1]
Neben den üblichen Nebenwirkungen von Strahlen- und Chemotherapie wirkt sich Temozolomid vor allem auf das Hämatopoetische System aus (Leukopenie, Thrombopenie).[2] In einigen Fällen wurde ein Anstieg der Leberenzyme bishin zum lethalen Leberversagen festgestellt.[3]
Fachgebiete: Neurochirurgie, Onkologie, Pharmakologie, Radiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Januar 2022 um 11:04 Uhr bearbeitet.
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