Stresshypothese (Depression)
Definition
Die Stresshypothese ist, neben anderen Hypothesen (z.B. der Monoaminhypothese), ein pathophysiologisches Erklärungsmodell der Depression, die von einer Störung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) ausgeht. Sie basiert auf dem Diathese-Stress-Modell.
Beschreibung
Noradrenalin und Serotonin beeinflussen die Freisetzung von Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) im Hypothalamus. CRH bewirkt in der Adenohypophyse die Ausschüttung von ACTH und dadurch im Nebennierenmark die von endogenen Glukokortikoiden wie Cortisol. Folgende Beobachtungen weisen darauf hin, dass Veränderungen dieses Systems, das für die Stressantwort wichtig ist, die Entstehung einer Depression begünstigen können:
- erhöhte Plasmaspiegel von Cortisol bei depressiven Patienten, die sich nach Remission einer depressiven Episode normalisieren
- erhöhte CRH-Spiegel im Liquor cerebrospinalis
- ein häufig negativer Dexamethason-Suppressionstest bei schwer depressiven Patienten
- eine antidepressive Wirkung von CRH-Antagonisten im Tiermodell
Fachgebiete:
Pharmakologie, Psychiatrie
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