Strahlenresistenz
Definition
Die Strahlenresistenz beschreibt die Fähigkeit von Zellen, Geweben oder Organismen, ionisierender Strahlung ausgesetzt zu sein, ohne dabei wesentliche strukturelle oder funktionelle Schäden zu erleiden. Sie ist u.a. in der Onkologie, Strahlenbiologie und im Strahlenschutz von Bedeutung.
Klinik
Zellen können abhängig von ihrer Zellzyklusphase und zellulären Mechanismen strahlenresistent sein. In der Strahlentherapie kann ein Tumor, wenn ihm bestimmte Apoptose-Mechanismen fehlen, strahlenresistent werden und nicht mehr durch Strahlentherapie therapierbar sein.
Diese Strahlenresistenz kann entweder unter laufender Therapie auftreten oder von Beginn vorhanden sein. Beispiele für Tumore, die häufig über eine intrinsische Strahlenresistenz verfügen, sind das Glioblastom und das Pankreaskarzinom.
Natürliche Strahlenresistenz
Einige Organismen wie Deinococcus radiodurans, Bärtierchen oder bestimmte Insektenarten zeigen extreme Strahlenresistenz. Ursachen sind u. a. eine hohe genomische Redundanz, effiziente DNA-Reparatur und robuste antioxidative Systeme. Diese biologischen Modelle liefern wertvolle Erkenntnisse für biomedizinische und radioprotektive Anwendungen.