Stieda-Fraktur
nach dem deutschen Chirurgen Alfred Stieda (1869–1945)
Englisch: Stieda fracture
Definition
Bei der Stieda-Fraktur handelt es sich um einen knöchernen Bandausriss (Avulsionsfraktur) des Ligamentum collaterale mediale (MCL) der medialen Femurkondyle.
Ätiopathogenese
Ursache des knöchernen Bandausrisses ist meist eine Auswirkung von direktem Valgusstress auf das Kniegelenk. Auch im Rahmen von Pivot-Shift-Pathologien unter Einwirkung von Valgusstress, Innenrotation und axialer Stauchung kann es zur Ruptur des MCL mit begleitender Absprengung eines knöchernen Fragments kommen.
Klinik
Grundsätzlich präsentieren sich betroffene Patienten mit einer Valgusinstabilität des Kniegelenks in der klinischen Untersuchung. Die Fraktur ist häufig vergesellschaftet mit einer gleichzeitigen Verletzung des hinteren Kreuzbandes.
Diagnostik
In der Bildgebung mittels Röntgendiagnostik zeigt sich im a.p.-Strahlengang ein kleines knöchernes Fragment im Bereich des medialen Femurkondylus am Ursprung des medialen Seitenbandes. In seltenen Fällen kann es zu einer Verbreiterung des medialen tibiofemoralen Gelenkspalts kommen.
Abgelaufene Stieda-Frakturen präsentieren sich radiographisch als Stieda-Pellegrini-Köhler-Schatten im Röntgenbild.
Quellen
- Hunter et al. Radiologic history exhibit. Musculoskeletal eponyms: who are those guys? Radiographics. 2000
- Stevens et al. The Stieda Fracture Revisited Skeletal Radiol. 2021
um diese Funktion zu nutzen.