Stand-by-Therapie
Synonym: Stand-by-Medikation
Definition
Eine Stand-by-Therapie ist eine medikamentöse Intervention, die in einem akuten Erkrankungs- bzw. Notfall ohne ärztliche Überwachung vom Patienten eingesetzt wird. Die verbreitetste Form der Stand-by-Therapie ist die medikamentöse Notfalltherapie der Malaria.
Hintergrund
Die Stand-by-Therapie wird vor allem in Malariagebieten mit niedriger Infektonswahrscheinlichkeit oder bei Reisen in Gebiete mit schlechter medizinischer Versorgung verwendet. Der Patient wird angewiesen, das Malariamittel einzunehmen, wenn ein unklarer Fieberschub (> 38,5 °C) einsetzt. Häufig eingesetzte Wirkstoffkombinationen sind Atovaquon/Proguanil oder Artemether/Lumefantrin.
Kritik
Das Konzept der Stand-by-Therapie ist umstritten, da eine Fiebersymptomatik vom Patienten häufig falsch eingeordnet wird. Dadurch kann es zu einer fehlerhaften, nicht indizierten Einnahme kommen. Ebenso kann die Einnahme dem Patienten eine falsche Sicherheit suggerieren und so eine notwendige medizinische Behandlung verzögern, wenn das Fieber durch andere Erkrankungen ausgelöst wurde (z.B. Dengue-Fieber).
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