Stafne-Kavität
nach Edward C. Stafne
Synonyme: Stafne-Zyste, latente, idiopathische oder statische Knochenzyste, -höhle, -kavität, -defekt
Englisch: Stafne-Cavity
Definition
Bei der Stafne-Kavität handelt es sich um eine ovale, gleichmäßige zystische Einziehung der Kompakta auf der Innenseite des Unterkieferknochens, meist in der Region des Unterkieferwinkels.
Epidemiologie
Die Prävalenz wird auf 0,1 bis 0,48 % geschätzt. Studien an Skeletten deuten jedoch auf eine höhere Prävalenz hin. Dabei sind insbesondere Männer zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr betroffen.
Morphologie
Stafne-Kavitäten sind meist in der Nähe des Unterkieferwinkels lokalisiert und werden von Kieferwinkel und Unterkieferrand distal des Weisheitszahns und kaudal des Nervus alveolaris inferior begrenzt.
Sie sind i.d.R. mit Anteilen der Glandula submandibularis gefüllt und in Richtung der lingualen Seite des Knochens offen.
Ätiologie
Die genaue Ursache der Stafne-Kavität ist noch nicht abschließend geklärt (2024). Man vermutet, dass es sich um eine anatomische Normvariante handelt, bei der die Glandula submandibularis in der Embryonalentwicklung durch übermäßig starkes Wachstum für eine Eindellung des Unterkiefers sorgt.
Diagnostik
Die Stafne-Kavität stellt sich im Röntgenbild in der Orthopantomographie als ovale, gleichmäßige Aufhellung im Bereich des Unterkieferwinkels dar.
Klinik
Meist ist die Stafne-Kavität asymptomatisch und bedarf daher keiner Behandlung. In seltenen Fällen, in denen die Kavität zu ästhetischen oder funktionellen Einschränkungen führt, kann eine operative Therapie nötig sein.
Quelle
- Lee et al., Stafne Bone Cavity of the Mandible, Arch Craniofac Surg, 2016
- Schneider et al., Eine ungewöhnliche Stafne-Kavität, Swiss Dental Journal, 2014
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