Spot Sign
Synonym: Spot-Zeichen
Definition
Das Spot Sign ist ein radiologisches Zeichen, das in der intrakraniellen CT-Angiographie (CTA) bei einer akuten intrazerebralen Blutung (ICB) auftreten kann.
Hintergrund
Ungefähr 30 % der Patienten, die innerhalb von 6 Stunden nach Symptombeginn bei ICB eine CTA erhalten, weisen ein Spot Sign auf. Es beschreibt die fokale Ansammlung (Pooling) bzw. die Extravasation von Kontrastmittel-haltigem Blut innerhalb des Hämatoms. Dabei kann die Form kugelig, linear oder verzweigt sein. Es ist ein wichtiges Merkmal, das bei der Beurteilung einer akuten intrazerebralen Blutung erkannt werden muss, da die Wahrscheinlichkeit eines Hämatomwachstums erhöht ist.
Pathophysiologie
Die genaue Ursache des Spot Signs ist derzeit (2022) unklar. Vermutlich handelt es sich um eine aktive extraluminale Akkumulation bzw. Extravasation von Kontrastmittel. Diese ist jedoch nicht mit einer aktiven Blutung gleichzusetzen, da nur einige Patienen mit einem Spot Sign eine Expansion des Hämatoms aufweisen.
Diagnostik
Um ein Spot Sign zu diagnostizieren, sollten folgende Kriterien erfüllt sein:
- Kontrastmittelanreicherung innerhalb des Hämatoms, die diskontinuierlich mit den Gefäßen um das Hämatom ist.
- Dichte größer als das Doppelte des umgebenden Hämatoms oder mindestens 120 HU
- Größe von mindestens 1 bis 2 mm
- In der nativen CT liegt in dieser Lokalisation keine Hyperdensität vor. Vielmehr kann hier eine hypodense Region bestehen, die nicht-geronnenes Blut repräsentiert (Swirl Sign). Letzteres ist ein unabhängiger Prädiktor für ein Hämatomwachstum.
Differenzialdiagnosen
Das Spot Sign muss unterschieden werden von:
- arteriovenösen Malformationen (AVM) oder Aneurysmata: intraluminales Kontrastmittel
- Verkalkung: Hyperdens im nativen CT
- Kontrastmitttelaufnahme eines eingebluteten Tumors
um diese Funktion zu nutzen.